Landwirtschaft 2025
Fortschritt braucht Rückenwind
Private Mischbetriebe setzen längst auf Innovation: Präzisionslandwirtschaft, Direktvermarktung und regenerative Methoden sichern Ertrag und Umwelt. Doch wer in Zukunft ressourcenschonend und regional wirtschaften will, braucht faire Rahmenbedingungen.
Unsere Forderungen an die Politik:
- Weniger Bürokratie, mehr digitale und praxisnahe Verwaltung
- Steuerliche Entlastung für nachhaltige Betriebe und Hofvermarktung
- Förderung regenerativer Landwirtschaft und Klimaanpassung
- Zugang zu Forschung und Technik, auch für kleine Betriebe
- Investitionszuschüsse für autonome Technik und Direktvermarktung
Wir gestalten die Landwirtschaft von morgen – jetzt braucht es politischen Rückhalt.
Frei sein, wie es die Väter waren. Gebt den Bauern, was des Bauern ist!
„Im Kreislauf der Sattheit“
Glosse
12.11.25
Deutschland hat zu viele Kartoffeln.
Ein gutes Jahr, sagt man. Zu gut vielleicht.
Die Felder sind voll, die Preise im Keller, die Lager überfüllt.
Und irgendwo in Brüssel wird ein Häkchen gesetzt: Versorgung gesichert.
Ein gutes Jahr, sagt man. Zu gut vielleicht.
Die Felder sind voll, die Preise im Keller, die Lager überfüllt.
Und irgendwo in Brüssel wird ein Häkchen gesetzt: Versorgung gesichert.
Die Bauern liefern weiter.
Nicht, weil jemand so viele Kartoffeln braucht,
sondern weil das System es verlangt.
Subventionen halten den Kreislauf am Laufen –
ein stetes Tropfgeräusch aus Brüssel, das die Illusion von Stabilität nährt.
Nicht, weil jemand so viele Kartoffeln braucht,
sondern weil das System es verlangt.
Subventionen halten den Kreislauf am Laufen –
ein stetes Tropfgeräusch aus Brüssel, das die Illusion von Stabilität nährt.
Währenddessen entdeckt der Handel die Gesundheit.
Kaufland plant Arztpraxen in seinen Märkten,
als wäre zwischen Sonderangebot und Tiefkühltruhe noch Platz für die Medizin.
Man nennt es „bürgernah“.
Vielleicht ist es eher: folgerichtig.
Kaufland plant Arztpraxen in seinen Märkten,
als wäre zwischen Sonderangebot und Tiefkühltruhe noch Platz für die Medizin.
Man nennt es „bürgernah“.
Vielleicht ist es eher: folgerichtig.
Der Verbraucher füllt den Wagen mit industriell perfektem Essen –
Zucker, Stärke, Fett in handlichen Portionen –
und bekommt gleich nebenan das Rezept gegen die Folgen.
Ein in sich geschlossenes System: praktisch, bequem, fast schon fürsorglich.
Zucker, Stärke, Fett in handlichen Portionen –
und bekommt gleich nebenan das Rezept gegen die Folgen.
Ein in sich geschlossenes System: praktisch, bequem, fast schon fürsorglich.
So verknüpfen sich Überfluss und Abhängigkeit.
Der Landwirt bleibt gefangen zwischen Förderlogik und Ertragspflicht,
der Handel verwandelt Gesundheit in Kundentreue,
und der Bürger funktioniert –
gut ernährt, gut versorgt, ein wenig erschöpft.
Der Landwirt bleibt gefangen zwischen Förderlogik und Ertragspflicht,
der Handel verwandelt Gesundheit in Kundentreue,
und der Bürger funktioniert –
gut ernährt, gut versorgt, ein wenig erschöpft.
Vielleicht geht es gar nicht um Kartoffeln.
Sondern um ein Land, das lieber zu viel produziert,
als zuzugeben, dass es längst genug hätte.
Und das den Überfluss mit Sicherheit verwechselt.
Sondern um ein Land, das lieber zu viel produziert,
als zuzugeben, dass es längst genug hätte.
Und das den Überfluss mit Sicherheit verwechselt.
VDL Sachsen e.V.
Pressestelle
Flächen, Macht, Geld – und kein Platz mehr für Bauernhöfe
26.06.2025
Die deutsche Agrarpolitik hat sich von der Realität auf dem Land verabschiedet. Sie belohnt nicht die, die mit Herz und Hand wirtschaften, sondern die, die Fläche besitzen – und Kapital. Millionen an Subventionen fließen jedes Jahr an Konzerne, Holdings und außerlandwirtschaftliche Investoren, während tausende bäuerliche Betriebe verschwinden. Still. Und systematisch.
85 % der Landwirte teilen sich die kleinen Reste des Fördertopfes. Die großen 15 % – meist in Konzernstruktur – räumen über 60 % der Gelder ab.
Auch im Biosektor ist die Schieflage längst angekommen: Großbetriebe pressen Bio in industrielle Formen, bedienen Discounter und machen kleinen Höfen den Markt kaputt. Verbände wie Bioland rücken bereitwillig an Aldi und Lidl heran – und lassen jene im Stich, die nicht in Masse liefern können.
Unsere Forderungen
- Deckelung der Direktzahlungen pro Betrieb – öffentliche Gelder dürfen nicht grenzenlos an Kapitalsammelstellen fließen.
- Stärkere Förderung für aktive, ortsansässige Landwirte, die tatsächlich vor Ort produzieren und Verantwortung übernehmen.
- Ausschluss nichtlandwirtschaftlicher Unternehmen und Behörden von flächenbasierten Zahlungen.
Wenn die Politik nicht endlich umsteuert, wird das stille Höfesterben zum lauten Strukturbruch.
VDL Sachsen e.V.
Roland Freiherr von Fritsch